Müllfreie Lieferservices während der Krise

Seit mittlerweile knapp zwei Monaten hat Corona unser Leben fest im Griff und neben der Sorge um Familie und Freund*innen, Einsamkeit oder Überforderung durch Doppel- und Mehfachbelastung wachsen nun auch die Müllberge: Randvolle Mülltonnen und überquellende Wertstoffinseln in der ganzen Stadt - je mehr Zeit die Menschen zuhause verbringen, desto mehr Haushaltsmüll entsteht. Dabei müsste das nicht so sein.

Müll vermeiden statt Müll produzieren

Der WDR fasst drei grundlegende Tipps der kommunalen Abfallbetriebe gegen volle Tonnen zusammen:

Erstens soll Müll zerkleinert werden, um möglichst viel Platz in der Tonne zu schaffen.

Zweitens soll kein Müll neben bereits volle Tonnen gestellt werden.

Drittens, die wichtigste Empfehlung: Müll vermeiden. 

Verpackungsfrei einkaufen (lassen)

Dass wir als "Einmal ohne, bitte!"-Team verpackungsfreies Einkaufen zur Müllvermeidung empfehlen, ist nicht überraschend. Aber auch wir wissen, dass genau das schon zu normalen Zeiten oftmals aufwändig erscheint. Besonders in der aktuellen Situation beschäftigt viele Kosument*innen die Frage nach den Hygienestandards. Wir haben uns damit bereits Mitte März auseinandergesetzt und stehen zurzeit in Kontakt mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und dem Lebensmittelverband Deutschland. Dazu bald mehr! Auch Ökotest veröffentlichte Anfang April einen Artikel, in dem versichert wird, unverpacktes Einkaufen sei unter Einhaltung der Hygienerichtlinien ungefährlich. Selbst wenn wir diese Bedenken aus dem Weg räumen können - für viele ist Einkaufen gehen mit den eigenen Behältnissen und Beuteln dieser Tage schlichtweg nicht möglich, weil sie zur Risikogruppe gehören. Deshalb haben wir recherchiert: Viele der Unverpacktläden in Deutschland, Österreich und der Schweiz bieten im Moment einen Liefer- oder Abholservice (nicht nur) für die Risikogruppe an. Über Ergänzungen von Euch freuen wir uns!

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Folgende Unverpacktläden bringen Euch ihr Sortiment bis vor die Haustür (alphabetisch nach Städten):

Original Unverpackt und Fandli in Berlin

Frau Lose in Dortmund

Lela Lose in Erding

Fräulein Lose in Freising

gramm.genau in Frankfurt

Unverpackt in Karlsruhe

Glaskiste in Freiburg

Emma`s Tante - unverpackte Naturalien in Görlitz

Ohne Gedöns und Stückgut in Hamburg

nurINpur in Ingolstadt

Unverpackt in Kiel (bietet außerdem spezielle Öffnungszeiten für Risikogruppen an)

Gutes unverpackt in Kirchberg (Hunsrück, RP)

Heimatliebe unverpackt in Markdorf (BW)

Hüllenlos in Minden

Mutternaturladen und Ohne in München

Liefergrün und Einzelhandel - zum Wohlfüllen in Münster

Tante Emma Unverpackt in Neuruppin

unverpackt in Trier

Tara - unverpackt genießen in Osnabrück

Ohne Umweg in Nördlingen liefert zwar keine Lebensmittel, aber andere unverpackte Artikel für den Haushalt.

Deutschlandweit liefert übrigens Naturlieferant.

Diese Geschäfte stellen zwar keinen Liefer-, jedoch einen Abfüll- und Packservice bereit:

Feinkost Deinet in Bonn

L'Epicerie Bio Unverpackt in Bremen

Glücklich unverpackt in Essen

Einfach Unverpackt in Leipzig

Unverpackt in Lübeck

In Österreich bieten folgende Läden Bringdienste bzw. Abfüllservices an:

Das Dekagramm in Graz

Das Frida in Hohenems

Liebe und Lose in Innsbruck

Plastikfreier einkaufen Cori Amann in Satteins

Tante Hanna Laden in St. Valentin (nur Pack- und Abholservice)

Mit Ohne in St. Pölten und Umgebung (Herzogenburg, Böheimkirchen, Kappeln & Perschling)

Und auch in der Schweiz reagieren verpackungsfreie Läden auf die momentane Situation:

Unverpackt in Aarau

Unverpackt Birseck in Arlesheim

Ohne.ch in Baden

Abfüllerei und Basel unverpackt in Basel

Frischpunkt in Langnau (Pick-up Dienst auf Anfrage)

bare Ware in Winterthur

Chez Madame und FOIFI in Zürich

Takeaway plastikfrei

Über das Angebot von Lebensmittellieferungen hinaus könnt ihr bei Bedarf auch die bewährten Pfandsysteme für Takeaway-Essen in Anspruch nehmen, wie z.B. reCIRCLE (Partner großflächig verteilt in D, AT, CH), REBOWL (Partner in Köln, München und Berlin) und RECUP (deutschlandweit für alle Kaffeeliebhaber), Vytal (Partnergastros in verschiedenen deutschen Städten, über App) oder Holy Bowly (in Berlin und Regensburg). Und auch abseits dieser Plattformen lohnt es sich nachzufragen, ob Euer Lieblingsimbiss seine Speisen in Mehrwegbehältern ausgibt, wenn er die mitgebrachten Behälter nicht befüllen möchte. 

Obwohl es mittlerweile in allen drei Ländern zu Lockerungen kommt, wird Corona nicht so schnell aus unserem Leben verschwinden - das betrifft besonders die sogenannte Risikogruppe. Wir bedanken uns bei allen Händler*innen, die ihr Bestes geben, um jene Personen zu unterstützen, die diese Unterstützung gerne und dankend in Anspruch nehmen. Zusammenhalt ist jene Stärke, die uns am besten durch die Krise bringen wird. Daher gilt auch für Kund*innen nach wie vor: Support your locals! Indem ihr bei verpackungsfreien Läden in Eurer Nähe einkauft, unterstützt ihr Eure Nachbarschaft und verringert nebenbei auch den Müllberg. 

[Aktualisiert: 15.05.2020, 11 Uhr]